Das Projekt „Chancengleich in der Nachbarschaft“ zielt auf die aktive Beteiligung von Familien aus dem Quartier, an der kinderfreundlichen Gestaltung des Außengeländes am Familienzentrum Alte Sielschule, des Kinderschutzbundes Norden. Ziel ist es, einen offenen, einladenden Begegnungsort zu schaffen, der sowohl zum freien Spiel als auch zum nachbarschaftlichen Miteinander anregt.
In wöchentlichen Treffen werden Eltern und Kinder partizipativ in die Planung, Umsetzung und spätere Nutzung eingebunden. Gemeinsam werden Ideen entwickelt, wie das Gelände gestaltet und mit Leben gefüllt werden kann. Ein zentrales Element sind regelmäßige Spielnachmittage, die von den Familien selbst mitgestaltet und perspektivisch eigenständig organisiert werden.
Ergänzt wird das Projekt durch mobile Spielmaterialien, die flexibel im Quartier eingesetzt werden können. So entstehen zusätzlich niederschwellige Bewegungs- und Begegnungsangebote im unmittelbaren Wohnumfeld der Familien – auch über das Gelände des Familienzentrums hinaus.
Ab den Herbstferien wird zudem das Familienzentrum selbst als Treffpunkt einbezogen: Bei ungünstiger Witterung können die Spielnachmittage ins Haus verlagert werden. Dort stehen insbesondere Gesellschaftsspiele und gemeinsame Spielangebote im Fokus, die soziale Interaktion und generationsübergreifende Teilhabe fördern.
Das Projekt wird von pädagogischen Fachkräften fachlich begleitet. Sie unterstützen die beteiligten Familien bei der Umsetzung, regen kreative Prozesse an und fördern einen achtsamen, wertschätzenden Umgang im Miteinander. Darüber hinaus werden größere Feste und Aktionstage gemeinsam mit Eltern, Kindern und den Kooperationspartner:innen geplant und durchgeführt – als sichtbares Zeichen für eine gelebte, starke Nachbarschaft und gemeinsames Engagement.
Im Quartier rund um das Familienzentrum bestehen kaum wohnortnahe Spiel- und Begegnungsmöglichkeiten für Kinder und Familien. Besonders im Zentrum der Stadt fehlen öffentliche, frei zugängliche Spielräume – insbesondere solche, die gemeinsam von Eltern und Kindern genutzt werden können.
Viele Familien leben in beengten Wohnverhältnissen ohne eigene Gärten oder Rückzugsräume, was insbesondere für Kinder mit Bewegungsdrang und sozialem Austausch belastend ist. Hinzu kommt, dass es keine etablierten Treffpunkte für Familien im näheren Umfeld gibt, an denen Austausch, gegenseitige Unterstützung und gemeinsames Tun möglich sind.
Diese Situation trifft insbesondere Familien in sozial benachteiligten Lebenslagen, Alleinerziehende und Menschen mit Migrationshintergrund. Die fehlenden kindgerechten Aufenthaltsräume und mangelnden Kontaktmöglichkeiten im Alltag wirken sich direkt auf das soziale Wohlbefinden, die Entwicklungschancen der Kinder sowie die Teilhabemöglichkeiten der Eltern aus.
Vor diesem Hintergrund setzt das Projekt an: Es schafft einen niedrigschwelligen, gemeinsam gestalteten Begegnungsort im unmittelbaren Wohnumfeld, der soziale Teilhabe, Mitwirkung und nachhaltige Veränderung ermöglicht.