Power up!
Stark in die berufliche Zukunft.
Verein Nds. Bildungsinitiativen e. V. | Projektbüro Lüneburg
Friedenstraße 16
21335 Lüneburg
Telefonnummer: 
04131 7740104
E-Mailadresse: 
sebastian.dietz@vnb.de
Website: 
http://www.vnb.de
Ansprechpartner: 
Franziska Wolters
Handlungsfelder: 
Lokale Ökonomie, Schule Bildung, Soziale Aktivitäten und soziale Infrastruktur
Zielgruppe: 
Jugendliche/junge Erwachsene (bis 26), Menschen mit Zuwanderungsgeschichte
Kurzbeschreibung: 

Das Projekt (01.07. bis 31.12.2025) richtet sich an Jugendliche und Eltern aus dem Quartier Am Weißen Turm in Lüneburg. Im Fokus stehen die persönliche Stärkung und berufliche Orientierung junger Menschen mit dem Ziel, zu einem gelungenen Übergang von Schule in den Beruf beizutragen. Durch eine Modulreihe, Infoabende, individuelle Beratungsgespräche, Workshops und ein Meet & Greet mit Auszubildenen aus Lüneburger Betrieben werden zielgruppengerechte und aufsuchende Angebote geschaffen, um bis zu 40 jungen Menschen und deren Eltern Orientierung für den Übergang von Schule in den Beruf zu vermitteln sowie individuelle Perspektiven am Ausbildungs- bzw. Arbeitsmarkt zu schaffen.
Das Projekt adressiert Überforderungsgefühle, gesellschaftlichen oder auch familiären Druck den Jugendliche empfinden und zielt darauf ab, ihnen eigene Fähigkeiten und Ressourcen bewusst zu machen. Darauf aufbauend werden im Austausch mit Peers neue Perspektiven auf ihre persönliche Zukunft erarbeitet.
Die kostenfreien Angebote werden mit dem Quartiersmanagement abgestimmt, um auf die Bedarfe vor Ort zu reagieren. In den Ferien finden drei offene, eintägige Angebote aus der Erlebnispädagogik (Kanufahrt und Parcours) und den Serious Games statt, die jeweils von zwei Teamer*innen begleitet werden. Durch einen Actionbound wird sich unterschiedlichen Berufen und Branchen auf spielerische Art quartiersübergreifend genähert. Nach den Ferien im 4. Quartal findet ein Meet & Greet mit drei Azubis aus dem Lüneburger Raum statt. Die Teilnehmenden lernen Berufsfelder und den Einstieg in die Ausbildung aus erster Hand kennen.
Begleitet werden diese Angebote durch eine Modulreihe für Eltern. In Gruppen von bis zu 12 Teilnehmenden lernen Eltern unter anderem verschiedene Berufsfelder, Kriterien adäquater Beschäftigungsverhältnisse, Ausbildungswege und -möglichkeiten kennen. Ein Fokus liegt auf der Sensibilisierung der Eltern, sich der Berufsorientierung ihrer Kinder zu nähern, traditionelle Berufsbilder zu reflektieren und offen für neue Berufsfelder zu sein. In interaktiven Infoabenden für Eltern und Jugendliche haben Unternehmen die Möglichkeit, ihre Ausbildungsangebote vorzustellen und den Interessierten aufzuzeigen. Schließlich werden zeitlich flexible und individuelle Beratungen für Jugendliche (mit oder ohne Begleitung ihrer Eltern) angeboten. Diese bieten Gelegenheit Kompetenzen, Interessen zu besprechen und zu erarbeiten und auf den regionalen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt anzupassen.

Ausgangslage / Problem: 

Das Quartier ‚Am Weißen Turm‘ ist geprägt durch eine verdichtete Bauweise mit bis zu zehngeschossigen Hochhäusern. Im Vergleich zum gesamten Stadtgebiet ist der Anteil von Kindern & Jugendlichen leicht erhöht, der Anteil von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und insbes. von Menschen, die Transferleistungen beziehen, ist deutlich höher als im übrigen Stadtgebiet. Die prekäre Lebenssituation dieser Menschen hat sich durch Entwicklungen wie z.B. steigende Lebenshaltungskosten in den letzten Jahren noch verschärft.
Vor allem der begrenzte Zugang zum Arbeitsmarkt der Eltern und die damit verbundene Armutsproblematik führt oft dazu, dass Jugendliche von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen sind und bei ihnen eine große Resignation bezüglich ihrer eigenen Lebens- und Berufsperspektiven herrscht. Jobangebote für ungelernte Arbeitskräfte bieten ihnen zwar eine kurzfristige Lösung, diese stellen langfristig aber keine sozioökonomische Absicherung dar. Jobben junge Menschen, fehlen zeitliche Ressourcen zur beruflichen Orientierung und der Einstieg in die Berufsausbildung ist mit finanziellen Einbußen verbunden. Daher ist es immens wichtig, jungen Menschen die Bedeutung eines Berufsabschlusses für ihr weiteres Leben zu vermitteln, sie in ihrem Selbstvertrauen zu bestärken und sie dabei zu unterstützen, eine positive und tragfähige Zukunftsperspektive zu entwickeln, um so den Kreislauf aus Arbeitslosigkeit und Armut zu durchbrechen. Da die Eltern bei der beruflichen Orientierung ihrer Kinder eine maßgebliche Rolle spielen können, ist es bedeutsam, sie einzubinden.

Das Projekt stärkt die Jugendlichen in ihrer persönlichen Entwicklung und sie entwickeln eigene berufliche Perspektiven.

Die teilnehmenden Jugendlichen werden in ihrer Selbstwirksamkeit gestärkt und erkennen ihre individuellen Kompetenzen, die sie in Ausbildung und Beruf einsetzen können.
Durch erlebnispädagogische Workshops kommen die TN ins gemeinsame Handeln. Die Formate bieten ein geschütztes Übungsfeld, in dem durch Erfahrungen das eigene Selbstbewusstsein gestärkt wird und Kompetenzen in der Interaktion erprobt werden. Sie lernen mit Herausforderungen umzugehen.
Wie viele Personen nehmen an der (wichtigsten) Maßnahme teil?: 
10 - 20
Wie lange nehmen dieselben Personen jeweils an der (wichtigsten) Maßnahme teil? : 
6 - 12 Stunden
Wie oft nehmen dieselben Personen an der (wichtigsten) Maßnahme teil?: 
1 - 5
Woran können Sie erkennen, dass Sie das Ziel erreicht haben?: 
Die Workshops werden von Teamenden begleitet, die während der Maßnahme Gespräche mit den Jugendlichen führen und diese begleiten. Im Nachgang der Aktivität kommen die TN zusammen und reflektieren gemeinsam den Tag. Das Ziel wurde erreicht, wenn die TN im Nachgang persönliche Stärken benennen können.
Die teilnehmenden Eltern werden darin bestärkt, ihren Kindern als Ratgebende auf Augenhöhe bei der beruflichen Orientierung beiseitezustehen.
Durch Veranstaltungen lernen die Eltern neue Ausbildungsberufe und deren Potenziale kennen. Sie kennen Ausbildungsbetriebe, erfahren, wie der Erstkontakt entsteht und wie Bewerbungsprozesse heutzutage ablaufen. Auf diese Weise können sie ihren Kindern im gesamten Prozess auf Augenhöhe unterstützen.
Wie viele Personen nehmen an der (wichtigsten) Maßnahme teil?: 
10 - 20
Wie lange nehmen dieselben Personen jeweils an der (wichtigsten) Maßnahme teil? : 
3 - 6 Stunden
Wie oft nehmen dieselben Personen an der (wichtigsten) Maßnahme teil?: 
1 - 5
Woran können Sie erkennen, dass Sie das Ziel erreicht haben?: 
Die Workshops für Eltern werden durch einen anonymisierten Fragebogen evaluiert, in dem abgefragt wird, inwieweit die Angebote zur beruflichen Orientierung beigetragen haben. Wenn die Eltern mehrheitlich angeben, dass sie sich sicherer in der Begleitung ihrer Kinder fühlen, wurde das Ziel erreicht.
Die Jugendlichen entwickeln individuelle berufliche Perspektiven und festigen ihren Berufswunsch. Sie wissen, was es braucht, um die ersten Schritte hin zur Berufsausbildung zu machen.
Die Workshops werden ergänzt durch individuelle Bildungsberatung. In diesen werden Fahrpläne, unter Berücksichtigung persönlicher Kompetenzen, für den Berufsweg entwickelt. Mit den Ratsuchenden werden weiterführende Ansprechpersonen auch über den Projektzeitraum hinaus identifiziert.
Wie viele Personen nehmen an der (wichtigsten) Maßnahme teil?: 
10 - 20
Wie lange nehmen dieselben Personen jeweils an der (wichtigsten) Maßnahme teil? : 
1 - 2 Stunden
Wie oft nehmen dieselben Personen an der (wichtigsten) Maßnahme teil?: 
1 - 5
Woran können Sie erkennen, dass Sie das Ziel erreicht haben?: 
Die Jugendlichen haben mind. eine konkrete Berufsperspektive für sich entwickelt und begonnen, sich intensiv mit dieser auseinanderzusetzen. Sie kennen Anlaufstellen (quartierübergreifend), an die sie sich nach Projektende wenden können, wenn sie weitere Unterstützung beim Berufseinstieg brauchen.
Ansatz GWA: 
Die Gemeinwesenarbeit im Quartier ‚Am Weißen Turm‘ ist vor allem indirekt durch die Kooperation mit der Quartiersmanagerin bekannt, die dort sehr gut vernetzt ist und eine Vielzahl an Aktivitäten initiiert. Auch bei der Projektumsetzung wird eine enge Zusammenarbeit mit dem dortigen Quartiersmanagement, aber auch mit weiteren im Quartier ansässigen Einrichtungen wie z.B. dem Familienzentrum plus und dem EinsA (freikirchliche Jugendarbeit) angestrebt. Darüber hinaus existiert in der Hansestadt seit 2022 ein Fachkonzept „Stadtteil- und Quartiersmanagement – Gemeinwesenarbeit für eine aktive Nachbarschaft“. Gerade der partizipative Ansatz unter Einbezug der Menschen aus dem Quartier kommt dem VNB e.V. sehr entgegen. Der VNB e.V. führt mit seinem Lüneburger Projektbüro seit vielen Jahren unterschiedliche Projekte vorrangig im Bereich der beruflichen Bildung gemeinsam mit Kooperationspartner*innen aus dem Lüneburger Raum durch.
Name des Projektgebietes: 
Quartier Am Weißen Turm
Stadttyp: 
Mittelstadt (20.000 - 100.000 Einwohner)
Einwohnerzahl des Projektgebietes: 
3000
Quelle / Anmerkungen: 
Die Angabe zur Einwohner*innenzahl wurde uns vom Quartiersmanagement zur Verfügung gestellt. Auf der Homepage des Quartiers heißt es 1.500 https://www.hansestadt-lueneburg.de/gesellschaft-soziales-und-bildung/soziales/quartiersladen-am-
Abgrenzung des Projektgebietes: 
Das in den 1970er und 1980er Jahren entstandene, städtebaulich geschlossene Wohnquartier ‚Am weißen Turm‘ umfasst laut dem Freiflächenkonzept für das Sanierungsgebiet eine Fläche von ca. 86.000 m². Das Quartier ist Teil des Stadtteils Mittelfeld. Es zeichnet sich durch eine verdichtete Bauweise und Geschosswohnungsbau mit ca. 600 Wohneinheiten und bis zu 10 Geschossen aus. Richtung Westen ist es von der dicht befahrenen Straße ‚Am Weißen Turm‘, im Norden von der Straße ‚Am Bargenturm‘, im Norden von der Straße ‚Hinter der Saline‘ und im Osten von der ‚Sülfmeisterstraße‘ begrenzt. Das Quartier selbst ist nur bis zu den Parkdecks / Parkplätzen für den Autoverkehr freigegeben und ansonsten autofrei. Es wird von großen Freiflächen und vielen Fußwegeverbindungen durchzogen.
Das Projektgebiet liegt im Programmgebiet „Soziale Stadt“: 
ja
Kartenauszug des Gebietes: 
Image icon foto_iii_wt.jpg
Projektgebiet geprägt durch: 
Hohe Einwohnerdichte, Erhöhter Modernisierungsbedarf bei Wohngebäuden, Wenig attraktives Wohnumfeld, Anonyme Frei- und Grünflächen mit Defiziten in der Aufenthaltsqualität, Bauliche Mängel in der vorhandenen Infrastruktur, Schlichtwohnungsbau vorhanden, Fehlen von Einrichtungen mit Treffpunkt-Charakter, Fehlende Sicherheit im öffentlichen Raum, Zunahme von Transferleistung
Merkmale des Projektgebietes: 
Menschen mit Zuwanderungsgeschichte
Anmerkung: 
Der Anteil an Menschen mit Migrationsgeschichte beträgt im Quartier laut Quartiersmanagement ca. 50 % und liegt damit deutlich höher als im Gesamtgebiet der Hansestadt (lt. Quartiersmanagement 29%). Leider sind nur Zahlen zum Anteil der Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft auf offiziellen Seiten zu finden (5 % im Stadtgebiet). Viele Menschen aus der angrenzenden Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete im Quartier aufhalten, wodurch der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund zusätzlich ansteigt. Die Berufsabschlüsse der Männer und Frauen sind zumindest z.T. (noch) nicht anerkannt und sie müssen daher bspw. als Essensausfahrer*innen oder Kuriere arbeiten – häufig in Form von Zeitverträgen über Arbeitsvermittlungen. Die Deutschkenntnisse sind häufig auf A2/B1 Level, Arbeitgebende erwarten aber meist mindestens ein B2-Sprachniveau. Im Quartier leben viele Mehrfachfamilien, bei denen die Sorgearbeit von Familienmitgliedern übernommen werden muss. Dadurch steht den Familien häufig nur ein Einkommen zur Verfügung. Zudem leben auch viele ältere Menschen mit sehr geringen Renten – oftmals unter dem Existenzminimum – im Quartier. Die Mieten sind nach den notwendigen Sanierungsmaßnahmen stark gestiegen, dennoch sorgen veraltete Heizungsformen und veraltete Abrechnungsmodalitäten für hohe Nebenkosten.
Projektgebiet: 
50 %
Gesamtstadt: 
29 %
Sonstige: 
0 %
Menschen die Transferleistungen beziehen (gesamt)
Anmerkung: 
Die Einschätzung zu dem Anteil von Menschen, die Transferleistungen beziehen, haben wir von dem Quartiersmanagement erhalten. Die Zahlen würden stark schwanken. Sie werden alle zwei Jahre durch die Bewohnendenstatistik erhoben.
Projektgebiet: 
70 %
Gesamtstadt: 
20 %
Sonstige: 
0 %
Jugendliche/junge Erwachsene (bis 26 Jahre)
Anmerkung: 
Die Einschätzung zu dem Anteil von Menschen, die Transferleistungen beziehen, haben wir von dem Quartiersmanagement erhalten. Sie werden alle zwei Jahre durch die Bewohnendenstatistik erhoben.
Projektgebiet: 
21 %
Gesamtstadt: 
17 %
Sonstige: 
0 %