1) Viele Familien mit Kinder können durch das Programm Bildung und Teilhabe (BuT) Unterstützung erhalten, nicht alle wissen davon. Besonders migrantischen Familien fehlen oft Informationen, so ziemlich alle (egal welche Muttersprache) sind von der Bürokratie des Antragswesens überfordert. Hier hilft das KuKa von der Information über den Antrag bis zur Durchführung - wir ermöglichen und gestalten Lernförderung. Die vorwiegend ehrenamtlichen Strukturen können sich stärker auf Lehre und Beratung konzentrieren und werden im Bürokratischen durch "Chancengleichheit" hauptamtlich stärker unterstützt. Der schulische Erfolg gestaltet neue Perspektiven und Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche.
2) Damit einhergehend ist die schulische Unterstützung von Kindern und Jugendlichen Anlass, um mit Eltern ins Gespräch, in die Beratung und ins integrative, soziokulturelle Tun zu kommen. Für erwachsene Geflüchtete wird Sprachförderung in kleinen Lerngruppen zu arbeitnehmerfreundlichen Zeiten im KuKa organisiert; die Ehrenamtlichen und BFDler des KuKa haben vielfach einen pädagogische oder spezifischer DaZ-Erfahrungen und helfen den Gruppen, sich zu treffen und Deutsch zu lernen. Auch Beratung zu Problemen des Alltags wird so geleistet: Verweisberatung zu institutionellen Partnerorganisationen (Schuldnerberatung, Jobcenter, Leben in der Fremde, etc.) findet niedrigschwellig statt. Geringere Alltagsprobleme geben Groß und Klein größere Freiräumen, die für Integration und Kooperation genutzt werden.
3) Bad Harzburg ist eine Stadt mit einer hochaltrigen Bevölkerung. Viele Menschen dieser Altersgruppen haben kaum digitale Kompetenz entwickelt. Das KuKa gibt regelmäßige Anlaufstellen, um niedrigschwellig digitale Kompetenz zu erwerben und auszubauen. Überschüssige Endgeräte (PCs und Handys) gibt es in vielen Haushalten, wir überholen und verteilen sie an Bedürftige. Daraus wird für das Quartier erhöhte digitale Integration und Vernetzung gewonnen. Wir möchten bspw. durch die App "Kleine Tat" Sachen teilen. Davon profitieren alle, die wenig materielle Ressourcen haben. Die Bevölkerung von Bad Harzburg kann neue Wege im Digitalen gehen.
4) Alle drei Angebote richten sich mit besonderem Augenmerk an migrantische/geflüchtete Familien. Darüber hinaus sind sie auch durchlässig für autochone Bevölkerung. Es ist das ausdrückliche Ziel alle Bevölkerungsgruppen langfristig gleichermaßen einzubinden. So entsteht Integration und Zusammenarbeit in der ganzen Stadtgesellschaft.
Bad Harzburg ist eine strukturschwache Kurstadt mit einer hochaltrigen Bevölkerung. Die
Kernstadt ist touristisch ausgerichtet, die Vororte sind im stockenden Strukturwandel wenig
entwickelt.
Soziale Angebote liegen zumeist in der Kernstadt, weitab vom HBF. Orte für Austausch
zwischen den Generationen sowie interkulturelle Kommunikation und Interaktion sind rar.
Seitdem sich 2019 "Gemeinsam e.V." aufgelöst hat, gibt es kaum regelmäßige Angebote ohne
Verzehrzwang mit Ausnahme vom "Haus der Kirche".
Seit 2017 gibt das KuKa Sprachkurse für Schutzsuchende, die Teilnehmenden beklagen zu
wenige Kontakte mit autochonen Bewohner*innen. In den migrantischen Communities ist
Abkapselung in religiösen Institutionen und in der gesamten Stadtgesellschaft Apathie
erkennbar. (Wahlbeteiligung kommunal 2021: 50%) Bei Jugendlichen sind
Radikalisierungstendenzen, bei Älteren Vereinsamung bemerkbar. Unser wöchentliches
Begegnungscafé setzt hier an, ist aber nicht ausreichend.
KuKa organisiert Lernförderung (BuT) für wirtschaftlich benachteiligte Familien. Besonders für migrantische Klientel, die durch
zusätzlichen Aufwand in der Elternarbeit für Andere nicht interessant ist. Die ehrenamtlichen Unterstützer*innen leisten hierbei für Familien auch Beratung und Begleitung.
Die Stadt birgt Beteiligungspotenzial in verschiedenen, tendenziell hilfebedürftigen
Bevölkerungsgruppen (bspw.: Migrant*innen, Ältere, Familien mit minderjährigen Kindern),
die durch Austauschmöglichkeiten aktiv werden könnten, in der Stadt fehlt es an Ressourcen.
KuKa bringt hierfür ein Jahrzehnt Erfahrung (Kumasta, Schulen, etc.). mit "Kunst als Mittel der
sozialen Arbeit" ein.